Kurzbeschreibung
Man formuliert ausdrücklich, was bisher nur ausgesprochen mitgesagt oder -gedacht war.
Funktionsweise und Leistung
In der Kommunikation kann man aus pragmatischen Sparsamkeitsgründen nie alles ausführlich ausformulieren, was man meint. Daher ist ein Satz wie „Das geht so nicht.“ nur aufgrund des Kontextes der Sprechsituation verständlich. Es kommt jedoch häufig vor, dass selbst der situative Kontext zu wenig Anhaltspunkte gibt, wie etwas zu verstehen ist, und daher unterschiedliche Interpretationen möglich sind. Dies trifft v.a. für schriftliche Kommunikation zwischen zwei einander unbekannten Personen zu (z.B. bei der Lektüre eines Buches). Dann kann es zu Missverständnissen kommen, weil die Beteiligten jeweils Unterschiedliches als selbstverständlich voraussetzen. Darum ist es häufig nötig, dass man einen beabsichtigte Aussage ausführlicher ausdrückt, als man das zunächst tun würde. Dies dient dazu, den gemeinsam geteilten Kontext sowie bisher angenommen Voraussetzungen zu präzisieren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten dasselbe Hintergrundwissen teilen und das gleiche meinen.
Vorgehen
Die beteiligten Kommunikationspartner müssen sich selbst hinterfragen, indem sie sich überlegen, welche Annahmen, Überlegungen und Schlussfolgerungen sie als selbstverständlich betrachten und zugleich für das richtige Verständnis der Kommunikation notwendig sind. Am einfachsten lassen sich solche Lücken der Implizitheit dadurch aufspüren, dass man einen Text jemandem zum Lesen gibt, der mit der Materie weniger vertraut ist. Jene Stellen, an denen diese Person eine Lücke oder einen Bruch im Verständnis feststellt, während die Autorin selber darauf mit „Aber das ist doch klar!“ reagiert, müssen dann noch explizit ausformuliert werden.
Konkretes Beispiel
- In einem wissenschaftlichen Text kann ich Schlüsselbegriffe nicht einfach so verwenden, sondern ich muss sie zunächst definieren, damit für alle Beteiligten klar ist, was ich damit meine.
Prominente TheoretikerInnen
–
Probleme
Es kann eine bewusste rhetorische Strategie sein, Prämissen zu verschleiern, um sie vom Gegenüber akzeptieren zu lassen, ohne dass das Gegenüber dazu Stellung nehmen konnte (z.B. in wird in der Aussage „Wer die Umwelt schützen will, muss AKWs befürworten.“ implizit behauptet, dass AKWs umweltfreundlich seien.)
Verknüpft mit
- Voraussetzungen analysieren
- Definieren
Übersicht über die Techniken
Vom Einfachen zum Komplexen
- Freies Assoziieren (Brainstorming)
- Mind Map
- Relevantes Auswählen
- Unterscheiden und Sortieren
- Relevantes Auswählen
- Definieren
- Grafisch Visualisieren
- Gestalt Finden
- Perspektive bzw. Standort Wechseln
- Objektivieren
- Zusammenfassen
- Paraphrasieren
- Beispiel Geben
- Metapher Bilden
- Narrativ Entwickeln
- Implizites explizit Machen
- Dogmen und Prämissen hinterfragen
- Ordnung Herstellen
- Logisches Schliessen und Beweisen
- Verallgemeinern / Aus Erfahrung schliessen (Induktion)
- Grundstruktur des (wissenschaftlichen) Erkennens
- Von der Erfahrung zur Theorie (Bottom-Up) oder umgekehrt (Top-down)
- Hermeneutisches Verstehen